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Pressemitteilung

Ohne Kindertagespflege geht es nicht Kindertagespflegepersonen und Bürgermeister im Gespräch


Ohne Kindertagespflege geht es nicht Kindertagespflegepersonen und Bürgermeister im Gespräch

Ein gemeinsamer konstruktiver Austausch und Problemlösungen finden, das war der Grund für ein Treffen zwischen Kindertagespflegepersonen und Bürgermeisters der Kommunen im Ostkreis. Initiiert wurden die Treffen durch die Koordinatorin des Netzwerk Kindertagespflege, Frau Heigl, vom Oberhessischen Diakoniezentrum Laubach.

Den Bürgermeistern dankten gleich zu Anfang des Gesprächs den Kindertagespflegepersonen ihren großen Dank und Wertschätzung für die Arbeit aus. Die Kindertagespflegepersonen betreuen eine große Anzahl an Kindern im u3-Bereich und sind ein wichtiges Standbein und aus der Betreuungswelt nicht wegzudenken. Gerade durch die kleine Gruppe von maximal 5 Kindern gelingt eine besonders gute und individuelle Förderung. Derzeit werden 129 Kinder im Ostkreis durch Tagesmütter und-väter betreut.

Ein großes Anliegen der Kindertagespflegepersonen war das Thema „Planungssicherheit“. Die Platzvergabe in den Kitas erfolgt oft vor dem 3. Geburtstag und sehr kurzfristig, da nicht bekannt ist, dass das Kind bereits in Betreuung bei einer Tagesmutter /-vater ist.  Andersrum können Plätze nicht sicher nachbelegt werden, da nicht sicher ist, ob das Tageskind zum 3. Geburtstag einen Platz in der Kita erhält. Eine Vernetzung und ein Austausch zwischen der Kindertagespflegeperson und dem kitaplatzvergebenden Bereich wäre erstrebenswert. Eltern müssten sicher sein, dass der Übergang zwischen Tagesmutter in die Wunschkita lückenlos gewährleistet ist.

„Kindertagespflege darf kein Lückfüller sein. Das Wohl der Kinder liegt uns sehr am Herzen und jedes Herausreißen aus der Kindertagespflege kurz nach der Eingewöhnung und Neueingewöhnen in die Kita ist purer Stress für die Kleinen,“ so die Tagesmütter.

Durch die Schaffung von neuen Kitaplätzen in sollte meist eine direkte Anschlussbetreuung an die Kindertagespflege in der Kita möglich sein und der Druck auf die Eltern dadurch reduziert werden, allerdings reichen die Kapazitäten vor allem im u3-Bereich weiterhin nicht aus. Durch das hochqualifizierte pädagogische Betreuungsangebot der 31 Kindertagespflegepersonen im Ostkreis finden Eltern jedoch meist für ihre Sprösslingen die passende Betreuung.

Doch gerade der Kita-Ausbau ruft bei vielen Kindertagespflegepersonen auch Existenzängste auf. Die Angst, dass durch den Ausbau, auch im u3-Bereich, zukünftig Plätze bei ihnen frei bleiben ist groß. „Jahrelang haben wir die Kommunen unterstützt und oft gerettet, nun bekommen wir das Gefühl, dass wir bald nicht mehr gebraucht und fallen gelassen werden!“ Frau Heigl, Koordinatorin Kindertagespflege vom Netzwerkbüro des Oberhessischen Diakoniezentrums Laubach berichtet, dass momentan ein Rückgang der Anfrage im ganzen Landkreis zu spüren ist. Die Gründe dafür sind vielschichtig und nicht ausschließlich auf den Kita-Ausbau zurückzuführen. Der Bürgermeister versichern, dass auch zukünftig die Kindertagespflegepersonen im Betreuungsangebot fest integriert und weiterhin unterstützt werden, denn, ohne Kindertagespflege geht es nicht!

Kindertagespflege muss noch sichtbarer und bekannter als gleichrangiges Angebot zur Kita für suchende Eltern werden. Eigene Initiativen wurden bereits gestartet, wie z. B. ein Stand am „Tag der offenen Tür“ der Asklepios Klinik Lich am 23. August.  Der Wunsch der Kindertagespflegpersonen sich auf der Homepage der Kommunen präsentieren zu können, wie auch die Idee, gemeinsam einen Videoclip zu drehen, welcher auf Social Media veröffentlicht werden soll, wird durch die Kommunen unterstützt.

Ebenfalls wurde in Lich der Wunsch nach kostenfreien ebenerdigen Räumlichkeiten geäußert, in denen sich die Kindertagespflegepersonen 1–2 mal pro Monat zu einem Spielkreis treffen könnten. Herr Dr. Neubert möchte auch hier gerne unterstützen. In Laubach hingegen können sich die Kindertagespflegpersonen ab 30.09. im Familienzentrum Laubach im „Alten Bahnhof“ 1 x pro Monat zu einem Spielkreis treffen.

Einen besonderen Dank wurde an Frau Heigl vom Netzwerkbüro Kindertagespflege ausgesprochen, die mit den Kommunen immer im guten Kontakt steht und informiert und seit vielen Jahren für die Kindertagespflegepersonen des Ostkreises als professionelle Ansprechpartnerin mit Rat und Tat zur Verfügung steht.

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